2014 Donauradweg

So…jährlich grüsst das Murmeltier. Dieses Jahr ist wieder der Donauradweg dran. Wir ham uns nach der letzten Donauradweg-Pleite (Regen und Kälte, dazu noch ne Erkältung mit Fiber) entschlossen es nochmal zu probieren. Wir fahren den Weg von St. Georgen nach Villingen-Schwenningen, Ulm bis Regensburg. Sollten wir noch etwas Zeit und Muskeln haben, versuchen wir noch den Altmühltal-Radweg bis Nürnberg und den Neckar-Radweg bis Würzburg zu fahren.

Tag 1 (ca. 4km)

(Jens) Start in Gernsbach am 18.06.14 mit dem „Bähnle“ nach Rastatt. Pünktlich 18:00 Uhr nach Rastatt gestartet um den Zug nach St. Georgen im Schwarzwald zu erreichen. Leider war der erste Zug überfüllt und es wurden keine Räder mehr mitgenommen. Toll. Zur Überbrückung erst mal 2 Bier getrunken. 20:23 Uhr ging es dann endlich los. Fahrzeit ca. 2 Stunden. Ankunft in St. Georgen um 21:23 Uhr. Im Vergleich zu letzten Jahr haben wir uns schon gesteigert. Die erste Zeltmöglichkeit war nach etwa 4km. Letztes Jahr nur 2km. Yeah…verdoppelt. Zelte wieder am Waldrand aufgestellt und Nürnberger am Stock gegrillt. Lecker, lecker, lecker.

(Krabbel) Frisch ist es geworden in der Nacht. Gut, bei 800-900m Höhe ist das auch normal. Wir haben uns einfach näher ans Feuer gekuschelt, noch n Bierchen aufgemacht und die Grillwürstchen verdrückt…bis mir mein trockener Stock durchberannt ist. Plumps…liegen meine Würstchen im Feuer. Naja…nicht kleinkriegen lassen. Bier drüber und ab in den Mund. Die Nacht war ungewohnt kalt und meine Luma wollte einfach nicht die Luft halten. Tage später wird sie ihr Ende in einem ebenso ungemütlichen Mülleimer finden. Aber jetzt erstmal…Prost.
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Tag 2 (75km)

(Jens) Jetzt geht’s los. Sind so motiviert dass wir versehentlich an der Donauquelle vorbei gefahren sind. Macht aber nix, haben wir letztes Jahr ja von weitem gesen. Wetter ist perfekt. Schätze dass wir bis Regensburg sämtliche Biersorten als Radler durchprobiert haben werden. Da zur Zeit die Heuernte ist sieht man sehr viele Greifvögel und Sörche die nach Futter suchen. Fast auf jedem Turm sieht man Adebars mit Falimie. Welche Art von Greifvögel es sind, müssen wir noch herausfinden. In VS haben wir kurz Rast gemacht. Fast die ganze Fussgängerzone war mit Blumenbilder zur Prozession geschmückt.
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Aufbruch nach der ersten Nacht.
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Zu Mittag ham wir uns mal mit isotonischen Getränken versorgt.
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Unendliche Weiten im Donauobertal.

Haben an einer RC-Bahn angehalten und eine Stunde zugesehen wie die großen Jungs spielen. Zeltmöglichkeit auf einer gemähten Wiese gefunden. Gute-Nacht-Bier getrunken und gut. Ach ja, haben Abends noch das WM-Spiel England gegen Uruguay vor dem Zelt angeschaut. 2:1 für Uruguay. England ist draußen.

(Krabbel) Hatte ich schon gesagt dass mein Hinterteil weh tut? Das Elephant-Bier zum Frühstück brachte viel Motivation…ich denke wir waren zu sehr Motiviert. Jedenfalls merke ich das jetzt…aua.
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Oh, hier gibt’s sogar Biber…na ich hoffe dass wir keinen dieser angenagten Bäume am Wegrand auf die Rübe bekommen.

Tag 3 (ca. 55km)

(Jens) Gegen 10:00 Uhr gestartet oder 11:00 Uhr, egal. Atemberaubende Kalksteinformationen gesehen. Kurzer Halt, na ja, sagen wir mittel Kurz. 2 Stunden am Ziegenhütte Kiosk verbracht. Netten Typen (Krabbel meint Speditionskaufmann) getroffen. Er fährt die Strecke entgegengesetzt. Krass Tätowiert der Typ. 3 Radler später sind 2 Radler weitergefahren, weiter and der Donau entlang. Links Wasser, rechts Felsen. Oje, gleich kommt der Nickhof. 100m 20% Steigung. Steigung heißt warscheinlich dass man vom Rad absteigen muss und schieben.

Dann die näschte Steigung in einem Dorf. Oben angekommen Rastmöglichkeit mit folgender Einladung: „War das schieben Dir ein Graus, setz Dich hin und ruh dich aus. Trink ein Spezi aus der Büx, sitzen hier das kostet nix.“ Jetzt geht es erst mal über Feld und Wiesen bis zu unserem „Kiosk, Honigmann und Bartmann waren beide da. Wollte Honig kaufen. Hätte ihn mir aber selbst bei ihm holen müssen. Er wollte mir den Schlüssel mitgeben. Ich weiß ja nicht mal wo der wohnt. Da es nicht geregnet hat gab es keinen Grund wieder für 60€ zu zechen. 2 Stunden aufenthalt. Entscheidung zu gehen wurde uns leicht gemacht, da ein paar nervige alte Männer aus Hamburd und Nordrhein-Westfahlen hergesessen sind (Waren auch schon leicht betrunken die Herren Beamten. War noch ein lauter Monolog.

Weiter nach Sigmaringen ins Kaufland. Steak und Medallions + Kartoffelsalat eingekauft und ein Büchlein + Kulis. Krabbel und ich haben uns im Laden verloren. Möglichkeit die Walkie-Talkies zu testen. Bingo, Krabbel antwortet. Dann weiterfahrt bis zum nächsten Zeltort. Unter immer geschlossenen Bahnlinienschranken durch, Zelte am Wasser aufgebaut und lecker gegrillt. Bier getrunken und feddich.

(Krabbel) Puh…das war ein harter Tag. Viele harte Steigungen aber auch tolle Abfahrten. Diese Gegend der Donau ist einfach atemberaubend. Schneeweisse Kalkfelsen die aus dem saftigen Grün hervorstechen, das schimmern der Sonne im Donauwasser und der sich dahinschlängelnde Fahrradweg. Überall git es Grillplätze und frisch gemähte Wiesen auf denen man sein Zelt schmeissen kann.
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Leider halten wir viel zu oft an um Bilder zu machen und zu Rasten, denn es könnte mit dem Public-Viewing in Ulm etwas knapp werden. Bis dahin sind es sicherlich noch 120 km. Ach ja, hatte ich schon gesagt dass mein Hintern schmerzt?

Tag 4 (80km)

Boah eh…n Pelz im Mund und nen Wasserkopf dazu. Was ist das für ein Morgen? Aaaaaaber…wir finden im nächsten Dorf eine Bäckerei und Frühstücken. Frisch und Motiviert warten die nächsten Kilometer auf uns. Durch gelbe Kornfelder und Schäfchenwolken am Himmel geht unser Radweg immer weiter. Wir drücken ganz schön auf’s Tempo aber irgendwie bleiben wir auf der Stelle, scheint es uns. Nach 60 kräftezährenden Kilometern halten wir an einem Fischerverein und beratschlagen bei 1 oder 2 Bierchen was wir tun können wegen dem Deutschlandspiel heute Abend. Plan war in Ulm zum Public-Viewing zu gehen, aber das Spiel beginn schon in drei Stunden und es sind noch 30km bis dahin. Zudem wollen wir im nächsten See noch baden gehen. Wir muffeln schon gegen den Wind. Ok…beschlossen! Wir fahren nur bis nach Ehingen. Das ist ne Kreisstadt…da wird’s ja auch was nettes geben.

Tsja,…das Bier war groß, der Fernseher aber klein aber die Bedienung war nett. Wir haben sogar die Ehrenplätze direkt vor dem Mini-Fernseher bekommen…klasse. Nach dem Spiel hat sich dann die Kneipe rasend gefüllt, so dass wir unsere Plätze hart verteidigen mussten. Kaum zu glauben…vorher waren gerade mal acht Leute da. Public-Viewing ist etwas anderes. Nach vielen Getränken mussten wir uns dann noch ein Plätzchen suchen. Jens musste den doppelten Weg gehen…aber das kann er besser selbst erzählen:

(Jens) Tja, was gibts da zu erzählen. Bier und Fußball. Hab gar nicht gemerkt, dass ich beim Bier trinken doppelt so schnell war wie Krabbel. Ja ja, doppelt so viel Bier…doppelter Weg. Zum Glück nicht weit bis wir eine Rastmöglichkeit hatten. Zu mehr war ich auch nicht fähig. Ok, aber geiles Spiel gegen Ghana. Deswegen war ich auch ganz schön betrunken. Die Kneipe und die Leute waren Klasse. Cräsh-mässig. Allerdings ist die große Kreisstadt Ehingen eher tote Hose. Nach dem Aufbau der Zelte musste natürlcih NOCH ein Bier getrunken werden. Dumm…danach Zelt und Koma.

Tag 5 (75km)

Es gibt kein Bier Kaffee auf Hawaii in Ehingen. Von was leben die Menschen eigenlich hier? Keine Tanke, keine Bäckerei…kein Fussball…ok, n bisschen Fussball. Jedenfalls fahren wir Trocken und mit nem dicken Kater los und trudeln endlich in Ulm ein. Der Marktplatz war schon leer und durchgefegt, die Leinwand vom Public-Viewing aus. Dafür war das Münster noch da. Also machen wir es uns erstmal gemütlich in einem Cafe nach dem Altstadtrundgang. Gelegentlich sehen wir noch ne Fanleiche rumliegen…oder nen Wecker der noch um 13:00 Uhr Sturm klingelt…aber ansonsten alles gut. Wir fahren weiter am Donaustrand wo sich die Ulmer mit nem Ulmer in der Sonne ulmen, vorbei an Paddelbooten und Eisverkäufern. Dann packt mich so der Hunger dass wir an einem Musikfest halten. Currywurst mit Pommes…des Radfahrers Glückseligkeit. Und Zack…einmal nicht hingeschaut lassen wir eine Packtasche liegen. Aber das kann Jens besser erzählen…er fuhr nämlich dauerns voraus.

(Jens) Ja also das war so. Verkatert losgefahren und kuz nach Eheingen zum Frühstück in einen Biergarten halt gemacht. Nachgefragt. Gibt nur Schnitzel Pommes Salat… Auch gut und lecker. Aus eigener Schlachtung. Tolle Sache. Krabbel musste kurz aufs Klo und wie immer kommt er zurück und es sitzen neue „Freunde“ am Tisch und erzählen. Diesesmal Familie Braun ohne Kinder. Gunther und Gerda. Urlaubsgeschichten werden ausgetauscht. Erfahren dann auch dass der Eigentümer des Gasthauses komplett saniert weil die eigene Brennerei explodiert ist. 2 m gegenüber sieht man noch die Wucht der Explosion. Eine dicke Stahltür ist total eingedrückt. Zum Glück wurde niemand verletzt. Nach Austausch der Adressen und Tel. Nummern Aufbruch zur nächsten Etappe nach Ulm ca. 30km durch kleine Orte und unter blauem Himmel. Ankunft in Ulm Mittags. Am Münster eine Hopfen Kaltschale zur Erfrischung genossen und weiter. Am Donauufer entlang bis zum 19. Zeltmusik-Festival in Ulm. Für Krabbel eine Currywurst mit Pommes und sazu gab es Live Konzert mit einer ganz jungen Band die AC/DC und Nirvana gecovert haben. Der Kleine an der Gitarre war höchsten 12! Und dann gings weiter. 5km später merkte ich, dass meine Fronttasche fehlt…Scheisse, habs mal wieder voll verpfundert. Umdrehen und volle Kanne zurück. Zum Glück war alles noch da. Ja, ja der liebe Alkohol. 10km wege Dummheit draufgepackt…sorry Krabbel. Dennoch erleichtert weitergefahren. Irgendwie kamen wir dann auch nicht richtig voran. Bach etwa 50km an einem schönen See mit Bewirtung angehalten, gestärkt und anschließend ibs Wasser gehupft. Zur Sicherheit noch eine Flasche Rose und zwei Bier mitgenommen. Auf gehts eine Schlafmöglichkeit zu finden. Nach langer such 25km doch noch einen Platz gefunden. Der Ersre war neben einem Misthaufen. Nochmal umgezogen. Krabbel braucht ein neues Wurfzelt. Stange gebrochen aber geht noch. Gemütlich noch drei Absacker genommen und ab ins Zekt. War dann auch schon wieder 1Uhr.

Tag 6 (ca. 25km)